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Samstag, 5. März 2016

USA: Enthüller des Planned-Parenthood-Skandals angeklagt

USA: Enthüller des Planned-Parenthood-Skandals angeklagt

Birgit Stöger

David Daleiden, der Gründer der Lebensschutzorganisation Center for Medical Progress (CMP) und einer der schärfsten Gegner der Planned Parenthood Federation of America (PP), deckte 2015 die Machenschaften von PP-Kliniken auf, die mit Gewebe und Organen von abgetriebenen Kindern einen florierenden Handel betrieben haben sollen.

Abgerechnet wird »pro Einzelteil«

Daleiden und sein Team bereiteten sich 30 Monate lang mit aufwändigen Recherchen für das Thema vor. Um den PP-Skandal aufdecken zu können, gründete die Mitstreiterin Sandra Merritt unter dem Namen »Susan Tennenbaum« die Firma BioMax. Sie gab vor, Körperteile und Organe abgetriebener Kinder – von PP auch »Material« genannt – an Forschungslabore gewerblich vermitteln zu wollen.
Daleiden dokumentierte mit Videoaufzeichnungen, dass dieses »Material« aus der achten bis hinauf zur 24. Schwangerschaftswoche durch PP zum Zweck der »Verwertung« an öffentliche und private Biotech-Einrichtungen veräußert wird. Abgerechnet werde den geheim aufgezeichneten Gesprächen zufolge »pro Einzelteil« zwischen 50 und 75 Dollar.

Organe abgetriebener Kinder werden unter anderem zur Transplantation bei Früh- oder Neugeborenen verwendet. Vereinzelt können kultivierte Zellen von Föten und Embryonen auch in der Erwachsenenmedizin eingesetzt werden.

Abtreibungsmethode wird angepasst – je nach »Organ-Nachfrage«

Durch den fingierten Firmenauftritt bekamen Daleiden und seine Mitstreiter Zugang zu leitenden PP-Mitarbeiterinnen. Die dabei geführten Verhandlungsgespräche wurden heimlich mit Mini-Kameras aufgezeichnet und offenbarten Ungeheuerliches. So offerierte eine leitende PP-Ärztin, dass je nach »Organ-Nachfrage« die Abtreibungsmethode angepasst werden könne, um das »Material« möglichst unversehrt aus dem Mutterleib zu entbinden.

Darüber hinaus konnte sich Daleiden alias BioMax-Einkäufer in einer PP-Filiale von der »Qualität« der verfügbaren »frischen fötalen Körperteile« vor Ort überzeugen. »Dieser Ort war wirklich wie einStück Hölle«, so Daleidens Statement.

Ab Juli 2015 begann Daleidens Gruppe in wöchentlicher Abfolge Ausschnitte des gesammelten Filmmaterials zu veröffentlichen und rückte so den seit Jahren praktizierten Handel mit abgetriebenen Kindern in den Fokus der amerikanischen Öffentlichkeit (KOPP Online berichtete mit Videos).

Grand Jury erhebt Klage

Wie die Times berichtet, reichte Planned Parenthood am 14. Januar eine Zivilklage gegen Daleiden und mehrere angebliche Kollaborateure ein. »Diese Leute« hätten das Gesetz gebrochen, um bösartige Lügen über Planned Parenthood zu verbreiten und ihre extreme Anti-Abtreibungs-Agenda voranzutreiben, so ein PP-Sprecher.

Am Montag entschied eine Grand Jury in Houston im US-Bundesstaat Texas, gegen den 27-jährigen Daleiden Anklage zu erheben. Sie wirft Daleiden vor, amtliche Unterlagen gefälscht und gegen das Verbot des Erwerbs menschlicher Organe verstoßen zu haben.

Gegen seine Mitarbeiterin, Sandra Merritt, erhob die Grand Jury ebenfalls Anklage wegen Urkundenfälschung. Sie hatte sich zum Zweck der Gründung der Firma BioMax, unter deren Namen das Team operierte, unter einem falschen Namen eingetragen. Daleiden drohen bis zu 20 Jahre Gefängnis.

CMP respektiere laut der Times das Vorgehen der texanischen Behörden. Jedoch verweist die Lebensschutzorganisation darauf, keine anderen Methoden angewandt zu haben als jeder investigative Journalist. Zudem könne es nur dann einen Käufer von embryonalen Organen geben,wenn es auch einen Verkäufer gebe, so Daleiden.

Die rechtliche Vertretung von PP hatte darauf hingewiesen, alle geltenden Gesetze bei der Veräußerung des »fötalen Gewebes« befolgt zu haben und niemals auf eine Offerte von Daleiden eingegangen zu sein.

Die rassistische Vergangenheit von Planned Parenthood und pro familia

Zur Dachorganisation International Planned Parenthood Federation gehört neben der Planned Parenthood Federation of America auch die Deutsche Gesellschaft für Familienplanung, Sexualpädagogik und Sexualberatung – kurz »pro familia« –, die wiederum ein Gründungsmitglied der IPPF ist.

Beleuchtet man die Ursprünge der angeblichen Familienorganisationen, offenbart sich wenig Ruhmreiches. Diese beginnen in den späten 30er-Jahren in den USA. Die Amerikanerin Margaret Sanger, eine ehemalige Krankenschwester, setzte den Anfang und präsentierte sich als entschlossene Kämpferin für Geburtenkontrolle, um sich während ihres Aufstiegs zur Ikone der Familienplaner zu etablieren. 1921 begründete Sanger die American Birth Control League, aus der die Planned Parenthood Federation of America und später eben auch die deutsche pro familia hervorging.

Die »Reinheit der Rasse« war ein Ziel Sangers. Und so begann sie 1939 ihre Kampagne. Sie rief das »Negro-Project« (Das Neger-Projekt) ins Leben. In einem Brief von 1939 an Clarence Gamblelegte Sanger auch die Taktik offen, mit der man zugleich für die Dezimierung von Negern sorgen und sich deren Zustimmung sichern wollte.

»Wir wollen die Neger ausrotten«

»Wir wollen nicht, dass deutlich wird, dass wir die Neger-Bevölkerung vernichten wollen«, machte Sanger ihre rassistischen Ziele und ihren Willen zur Täuschung deutlich. Auch ihr taktisches Vorgehen war bemerkenswert. Sie wollte gerade die Zusammenarbeit mit (schwarzen) Priestern suchen, um mit der so verliehenen Glaubwürdigkeit von ihren Zielen abzulenken und die »Rebellischeren« unter den Schwarzen auf diese Weise zu beruhigen. Zur Verteidigung Sangers werden oftmals ihre besorgten Äußerungen zur Judenverfolgung durch die Nationalsozialisten und die Tatsache angeführt, dass ihren Mitarbeitern nicht erlaubt war, sich einer Zusammenarbeit mit Mitstreitern anderer Rassen zu entziehen.

Doch wird durch obiges Zitat deutlich, dass dies auch Taktik, Strategie und der dabei angelegten Täuschung geschuldet gewesen sein dürfte. Unbestreitbar ist allerdings: Margaret Sanger war eine Eugenikerin, die die weiße Rasse als überlegen ansah. Diese sollte möglichst rein gehalten werden und innerhalb dieser war aus Sicht Sangers das Überleben der »Fitteren« zu sichern, indem die »Unfitten« aussortiert wurden.

Sanger, die auch vor Versammlungen des Ku-Klux-Klan sprach, richtete ihre zweite Abtreibungsklinik schon in Harlem ein. Dies ging zurück auf die Anregung des schwarzen Sozialarbeiters James H. Hubert. Harlem hatte sich in den Jahren davor zu einem Zentrum der schwarzen Bevölkerung in New York entwickelt.

Wie Sangers Bündnis mit dem schwarzen Bürgerrechtsaktivisten W. E. B. Du Bois dürfte auch die Zusammenarbeit mit Hubert kaum egalitärer Einstellung, sondern ihrer oben beschriebenen Taktik geschuldet gewesen sein. Doch Sanger wollte sich weder auf New York noch auf die USA beschränken, wo vor allem der Süden von dem »Negro Project« beeinflusst werden sollte. Und so gründete die rührige »Frauenrechtlerin«, nach der noch heute eine Straße in New York benannt ist, das International Committee on Planned Parenthood. Aus diesem wurde 1946 die InternationalPlanned Parenthood Federation (IPPF).

Extremistische Positionen der IPPF

Planned Parenthood betreibt zurzeit über 700 Kliniken in den USA und wird von der Obama- Administration mit bis zu 500 Millionen Dollar Steuergeld gefördert. In den USA vertritt die IPPF nach wie vor Positionen, die man nur als extremistisch bezeichnen kann.

So wandte sich Planned Parenthood gegen mehrere Gesetzesentwürfe im Bundesstaat Illinois, die unter anderem die Verpflichtung vorsahen, Kindern medizinische Versorgung zukommen zu lassen, wenn diese nach einem Abtreibungsversuch lebend geboren werden. Auch das gesetzgeberische Vorhaben, Ärzte straf- und zivilrechtlich in die Verantwortung zu nehmen, wenn sie diesen neugeborenen Kindern nicht halfen und sie somit letztlich töteten, wollten die PP-»Sexualberater« nicht Wirklichkeit werden lassen. Sie setzten einiges daran, diese Kindstötung durch Unterlassung weiterhin zu ermöglichen.

Bei diesem Vorhaben half der Organisation ein Senator der Demokratischen Partei: Barack Obama. Dieser stimmte wiederholt in den Jahren 2001 bis 2003 ganz im Sinne von Planned Parenthood ab. Margaret Sanger hätte daran sicherlich Gefallen gefunden.


Barack Obamas Argumentation für Kindstötung durch Unterlassung:








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