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Mittwoch, 9. Dezember 2015

NSU-Affäre – Der merkwürdige Banküberfall von Eisenach

NSU-Affäre – Der merkwürdige Banküberfall von Eisenach

Falk Schmidli

Laut der offiziellen NSU-Geschichte haben die beiden NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos am 4.11.2011 gegen 9:15 Uhr die Sparkassen-Filiale in Eisenach überfallen. Sie flüchteten mit dem Fahrrad zum zwei Minuten entfernt geparkten Wohnmobil, wurden dort von herbeigeeilten Polizisten gestellt und begingen dort trotz überlegener Bewaffnung gemeinschaftlich Selbstmord. Wir werden zeigen, dass schon der Überfall auf die Sparkasse unglaubwürdig ist.
Aufnahme aus einer Überwachungskamera in der Sparkassen-Filiale in Eisenach vom 4.11.2011


Zeuge sah langhaarigen Wohnmobilfahrer

Zunächst zu den Akten, die wiederum vom Whistleblower »Fatalist« in einer neunteiligen Serie zum Thema »Eisenach« geleakt wurden:

Der Zeuge Sven B., der mit seinem Kieslaster am 4.11.2011 gegen etwa 8:15 Uhr eine Zeitlang hinter dem späteren Todeswohnmobil in Stregda herfuhr, konnte eine Person genauer beschreiben, und zwar folgendermaßen: Dunkle, glatte, wahrscheinlich schwarze Haare, die auf jeden Fallschulterlang waren.
Dies passt nun überhaupt nicht auf die angeblichen NSU-Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, die beide sehr kurze Haare hatten. Der Zeuge B. wurde seltsamerweise nie vor dem Oberlandesgericht München zum NSU-Fall befragt. Man fragt sich natürlich: Warum eigentlich nicht? Vielleicht weil man keine Langhaarperücke im Wohnmobil gefunden hat, oder der langhaarige Wohnmobilfahrer einfach nicht in die Geschichte, die man uns erzählt, passen will?

Das Handy des André Kapke und ungestellte Fragen

Nichts Neues ist die Tatsache, dass das Handy des angeblichen NSU-Unterstützers und langjährigen Thüringer-Heimatschutz-Aktivisten André Kapke am 4.11.2011 in dieselbe Funkzelle in Eisenach eingeloggt war, in der auch das Wohnmobil von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt stand.

Kapke erklärte seine Anwesenheit in Eisenach damit, dass er zusammen mit seinem Vater ein Auto in Eschwege kaufen wollte. Kapke fuhr dabei sogar zweimal am Tatort vorbei, nämlich einmal am Morgen und einmal gegen 14 Uhr. Zwölf Minuten lang war Kapke dort eingeloggt, wo die Rechtsmediziner Prof. Dr. Mall und Dr. Heiderstädt bereits eine erste Leichenschau von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt durchführten.

Interessanterweise erklärte Kapke, dass er seit 1998, also seit 13 Jahren(!), keinen Kontakt mehr zum sogenannten NSU-Trio gehabt hätte. Es ist also ein äußerst erstaunlicher Zufall, dass erausgerechnet am Todestag sogar gleich zweimal in direkter Nähe war!

Kapke wurde insgesamt dreimal vor dem Oberlandesgericht München vernommen, nämlich am 21.11.2013, am 5.2.2014und am 20.3.2014. Der fragliche 4.11.2011 war dabei kein Thema, stattdessen wurde Kapke intensiv zu uralten Geschichten aus den 1990er-Jahren und zu den Pogromoly-Spielen befragt. Der Umstand, dass er zweimal am Todestag in der Nähe des Wohnmobils war, war erstaunlicherweise kein Thema!

Da sind sie also wieder, die nicht gestellten Fragen, die sich äußerst verdächtig durch den gesamten NSU-Fall ziehen und einen schalen Beigeschmack verursachen.

Überwachungsfotos ohne Zeitstempel

Die nächste Merkwürdigkeit sind die fehlenden Zeitstempel auf allen Überwachungsfotos des Überfalls auf die Sparkassen-Filiale in Eisenach. Fakt ist: Es gibt kein einziges Foto mit einer Uhrzeit darauf. Man sollte meinen, dass diese Information auf Überwachungskameras hoch interessant ist und deshalb obligatorisch vorhanden sein sollte.

Hat man sie vielleicht entfernt, weil die Zeitfrage, wie hier beschrieben, zwar wichtig aber nicht eindeutig ist? Seltsamerweise sind die geleakten Fotos auch noch handschriftlich durchnummeriert, als wenn das bei Überwachungskameras tatsächlich notwendig wäre.

Weiterer Fakt ist, dass nicht einmal klar ist, wann es überhaupt einen Alarm gab, d.h. wann die Polizei wusste, dass in der Sparkassen-Filiale Eisenach ein Überfall stattfindet oder stattgefunden hat. Die ganzen Probleme bei der genauen Bestimmung des Zeitpunkts des Überfalls sehen nach Manipulation aus. Auch im BKA Bericht gibt es keine Zeitangaben für den Banküberfall – nicht eine Einzige, was sehr bemerkenswert ist, da es eine obligatorische Information ist.

Keine DNA, keine Fingerabdrücke an den Tatwaffen

Zunächst zu dem Revolver, der angeblich bei dem Raubüberfall von Uwe Böhnhardt verwendet wurde: Diesen Revolver schlug laut offizieller Version Uwe Böhnhardt während des Überfalls demFillialleiter C. seitlich gegen das Ohr, wodurch C. eine Menge Blut verlor, was z.B. auf dieser Aufnahme zu sehen ist.

Auf dem Revolver befindet sich aber wederdie DNA von Uwe Böhnhardt, noch vom Filialleiter C. Stattdessen wurde darauf die DNA einer unbekannten Person gefunden. Das ist äußerst bemerkenswert, da es ein klarer Widerspruch zur offiziellen Version ist.

Auch der Umstand, dass auf Waffen keine verwertbaren Spuren zu finden sind, zieht sich bekanntlich wie ein roter Faden durch den gesamten Fall, denn ebenso wenig wurden Fingerabdrücke auf den weiteren knapp 20 Waffen der sogenannten NSU-Terroristen gefunden. Nicht mal auf der Selbstmordwaffe waren Fingerabdrücke, wie wir hier bereits berichteten – kein Einziger!

Bankraub-Beute in signalrot-gelber Platiktüte übersehen?

Die auffällig rot-gelbe Plastiktüte mit dem erbeuteten Geld – 71 915 EUR – wirft ebenfalls Fragen auf. Sie war im Wohnmobil nicht wirklich versteckt, sondern befand sich gut sichtbar in einemSchrank unter der Spüle. Sie müsste einem Ermittler, der auf der Suche nach Spuren des Banküberfalls ist, geradezu ins Gesicht springen.

Verblüffenderweise wurde noch am 5.11.2011 vom MDR gemeldet, dass in der Mitteilung der Polizei von dem erbeuteten Geld keine Rede war. Auch die Obduktion der beiden Leichen führte damalsnoch zu keinem Zusammenhang mit dem Eisenacher Sparkassen-Überfall.

Wie halten also fest: Die Leichen waren zwar schon obduziert, das Geld im Schrank aber noch nicht gefunden?

Erst zwei Tage später, am 7.11.2011 wurde das erste Mal der Zusammenhang zwischen den Toten im Wohnmobil und dem Überfall auf die Eisenacher Sparkasse verkündet und ist seither Teil dieser Geschichte.

Es ist fast schon müßig, zu erwähnen, dass weder auf der Plastiktüte noch auf den Geldscheinen DNA-Spuren oder Fingerabdrücke von Uwe Mundlos oder Uwe Böhnhardt gefunden wurden.

Man kann sich deshalb des Verdachts nicht erwehren, dass diese Beute im Nachhinein im Wohnmobil platziert wurde und dass es sich deshalb auch um einen fingierten Beweis handelt, um die offizielle Geschichte so erzählen zu können, wie wir sie seither hören.

Falsche Stückelung beim Registriergeld

Diese These, nämlich die nachträgliche Lieferung der Beweise in Form des geraubten Geldes, wird dadurch untermauert, dass unter dem Geld falsches Registriergeld gefunden wurde. Registriergeld ist Geld der Bank, das für solche Zwecke wie Banküberfälle bereitliegt und der Beute beigemischt wird. Die Geldnummern dieser Scheine sind dann bekannt, d.h. die Scheine können gegebenenfallszurückverfolgt werden, was die Aufklärung erleichtert.

Während des Prozesses sagt die Zeugin W. am 20.4.2014 aus, dass tatsächlich registriertes Geld an die beiden Bankräuber übergeben wurde. Zitat: »Sie bejaht, dass registriertes Geld mitgegeben wurde, ein Bündel, 1000 Euro, zehn 100-Euro-Scheine. Das sei das erste gewesen, was sie ihm gegeben hätten.«

Stattdessen wird im offiziellen Berichtbehauptet, dass das Registriergeld aus drei 200-Euro-Scheinen und vier 100-Euro-Scheinen besteht. Diese falsche Stückelung ist ein weiterer Widerspruch, der ohne die NSU-Leaks des Arbeitskreises NSU nie bekannt geworden wäre, da er vor Gericht – wie üblich – weder bemerkt noch thematisiert wurde.

Fazit

Insgesamt lässt sich feststellen, dass der gesamte Bankraub und der damit erklärte Tod von Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos unglaubwürdig ist. Insbesondere die fehlenden, aber obligatorischen Beweise wie DNA-Spuren oder Fingerabdrücke machen stutzig. Aber auch die Widersprüche beim Registriergeld und der Zeitunterschied bei der Auffindung der Beute klingen nach einem konstruierten »Beweis«. Abgerundet wird das Bild durch die nicht passenden Zeugenaussagen und das seltsame Verhalten der Verteidiger vor Gericht, die den Zeugen Kapke zu allen Dingen befragt haben – nur nicht zum 4.11.2011.




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