Schockierende Radio-Beichte: »Sind angewiesen, pro Regierung zu berichten«
Markus Gärtner
Leser, Anzeigen und Auflagen schwinden dahin. Die Mainstream-Medien erleben eine Existenzkrise, wie es sie bisher nicht gab. Den Vorwurf, dass sie die Misere selbst verursacht haben, wollen die meisten Blätter und Sender jedoch bis heute nicht gelten lassen. Dass sie Lügenmedien seien, oder gar gesteuert, das weisen sie vehement und entrüstet zurück. Doch jetzt kommt eine gravierende Beichte, die ein dickes Loch in den Mantel von Schutzbehauptungen reißt.
Die WDR-Journalistin Claudia Zimmermann hat im niederländischen Radio zugegeben: »Wir sind natürlich angewiesen, pro Regierung zu berichten.« Nachhören kann man dieses weitreichende Eingeständnis in einem Audio auf der Webseite von L1mburg, selbst wenn man des Holländischen nicht mächtig ist.
Der Tagesspiegel berichtet hierzulande als erste größere Zeitung darüber. Die ganze Beichte spielt sich in den ersten zweieinhalb Minuten des Mitschnitts ab:
Im Radioprogramm »De Stemming« (Die Stimmung) ging es bei dieser Gelegenheit noch einmal um die Sex-Attacken auf Frauen in mehreren deutschen Städten in der Nacht auf den 1. Januar 2016.
Der Moderator fragte die WDR-Reporterin, ob sie denn positiv über Flüchtlinge berichten müsse. Darauf die Antwort, die durch den Mitschnitt belegt wird:
»Wir sind öffentlich-rechtlicher Rundfunk und darum angehalten, das Problem in einer mehr positiven Art anzugehen. Das beginnt mit der Willkommenskultur von Merkel bis zu dem Augenblick, als die Stimmung kippte und es mehr kritische Stimmen im Rundfunk und auch von der Politik gab.«
»Die Anweisung geht Zimmermann zufolge von mehreren für den öffentlich-rechtlichen Rundfunkzuständigen Ausschüssen aus. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit seiner Gebührenfinanzierung sei so ausgerichtet, eher in Richtung Regierung und nicht aus Oppositionssicht zu berichten.«
Dass der Tagesspiegel diesen denkwürdigen und vielsagenden Auftritt im holländischen Radio aufgreift, dürfte kein Zufall sein. Es fällt auf, dass sich seit Wochen die großen Zeitungen hierzulande verstärkt auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk einschießen.
Das hat damit zu tun, dass ARD und ZDF in der Berichterstattung über den anhaltenden Flüchtlingsstrom ein schwaches Bild abgeben, weil sie sich viele blinde Flecken erlauben, dass die Sender aber dank der GEZ-Zwangsabgabe finanziell gesichert sind, während die Zeitungen als private Anbieter unter dem fortschreitenden Verlust der Glaubwürdigkeit und des Publikums stark leiden.
So hat die FAZ erst jüngst zu Protokoll gegeben, dass das ZDF ganz sicher nicht der Sender der Wahl wäre, wenn die FAZ-Redakteure nur einen Sender mit auf eine einsame Insel nehmen könnten. Die Anmerkung der FAZ im Vorspann: »Mit dem Zweiten sieht man schlechter.«
Aktualisierung:Der WDR zeigt sich entsetzt und möchte nun das Gespräch mit der Mitarbeiterin suchen...
Aktualisierung 13:38 Uhr:Nach einem Gespräch mit dem Sender erklärte Claudia Zimmermann am Montagnachmittag: »Ich habe an dieser Stelle Unsinn geredet. Unter dem Druck der Live-Situation in der Talkrunde habe ich totalen Quatsch verzapft. Mir ist das ungeheuer peinlich. Denn ich bin niemals als freie Journalistin aufgefordert worden, tendenziös zu berichten oder einen Bericht in eine bestimmte Richtung zuzuspitzen.«Der Sender ergänzt: »Der WDR steht für einen ausgewogenen und unabhängigen Journalismus. Unser breit aufgestelltes Programm zeigt besonders in diesen Tagen, wie umfangreich, unabhängig, kritisch und differenziert wir über die Flüchtlingsproblematik berichten.«
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